Rizq-e-Halal

Auszug Freitagsansprache vom 13. Juni 2008

Freitagsansprache von Hadhrat Khalifa-tul-Massih V. (atba) gehalten am 13. Juni 2008

[…] Allah, der Allmächtige, spricht zu Seinem Gläubigen, dass wenn der Gläubige sein Vertrauen in Allah setzt, Seinen Anweisungen folgeleistet und der Gottesfurcht folgt, so wird Allah ihn durch solche Quellen die Mittel zur Versorgung zur Verfügung stellen, welche die Vorstellungskraft eines Ungläubigen übersteigen.

Ich erhalte viele Briefe von Ahmadis aus verschiedenen Ländern, in denen sie ihre Erfahrungen und Allahs Segnungen schildern, wie Allah der Allmächtige, ihre Geschäfte außergewöhnlich gesegnet hat. Es kommt auch mal vor, dass man keine Hoffnung auf eine Arbeitsstelle hat oder auf einen guten Gewinn im Geschäft, aber Allah zeigt Außergewöhnliches und segnet seine Gläubigen mit einem so großen Gewinn im Geschäft, den man nicht erwartet hätte. Weiterhin schreiben diese Personen, dass dies ihren Glauben gefestigt hat. Tatsächlich ist eben dies ein Zeichen eines wahren Gläubigen, dass wenn Allah ihm Seine Barmherzigkeit offenbart, der Gläubige als erstes an Allah denkt. Er ist Allah dankbar und sollte auch dankbar sein, denn nur ein Gläubiger ist in Kenntnis darüber: „…wer dankbar ist, der ist dankbar zum Besten seiner eigenen Seele.“ (Sure Luqman, Vers 13), dies ist ein Zeichen eines Gläubigen.

Als auch Hadhrat IbrahimAS für seinen Nachwuchs um Lebensunterhalt betete, hat erAS zugleich auch erwähnt, dass sie Allah stets dankbar sein sollen – so wie es im Heiligen Qur-ân heißt „…und versorge sie mit Früchten, damit sie dankbar seien.“ (Sure Ibrahim, Vers 38)

Segnungen im Geschäft, im Handel und in der Landwirtschaft sind Früchte, die sich in Form von Wachstum im Vermögen kenntlich machen. Sie verstärken das Dankbarkeitsgefühl eines Gläubigen, was ihn wiederum noch mehr in seinem Glauben festigt. Seine Gottesfurcht wird hierdurch gemehrt und genau so sollte es auch sein. Wenn ein Gläubiger in Dankbarkeit, Gottesfurcht und im Glauben gestärkt wird, schenkt Gott ihm weitere Segnungen. Er segnet ihn noch mehr und gewährt ihm durch Seine Gnade mehr Huld. Diesen Umgang hegt Allah mit denen, die in ihrem Glauben gestärkt sind oder versuchen ihn zu stärken. Folglich ist die Mehrung des Einkommens kein reiner Zufall. Keiner kann sagen, dass sein Vermögen auf unerklärliche Weise gewachsen sei. Im Heiligen Qur-ân verspricht Allah: „Und (gedenket der Zeit) da euer Herr ankündigte: Wenn ihr dankbar seid, so will Ich euch fürwahr mehr geben […].“ (Sure Ibrahim, Vers 8). Über einen Ungläubigen kann gesagt werden, dass Allah ihn entsprechend des Naturgesetzes für seine Bemühungen entlohnt. Für einen Gläubigen sieht es jedoch anders aus: Wenn er neben Dankbarkeit, festen Glauben und Gottesfurcht auch noch Fleiß erbringt, vermehrt Allah seinen Lohn um ein Vielfaches. Sollte die erbrachte Mühe nicht ausreichend sein, deckt Allah den Mangel nicht nur mit Seiner Gnade ab, sondern vermehrt Seinen Lohn. Der Verheißene MessiasAS erklärt, dass Allah „Ar-Razzāq“, also der große Versorger, ist. Allah verspricht der Versorger des Gottesfürchtigen zu sein. Das ist der Umgang Gottes, der „Ar-Razzāq“ ist, mit Seinen Dienern. Er segnet ihre Taten, auch wenn die Bemühungen nicht groß sind.

Manchmal segnet Allah, trotz gleicher Mühe, den Gläubigen mehr, um dem Ungläubigen dies zu verdeutlichen und um die Stellung des Gläubigen hervorzuheben. Ich selbst habe diese Erfahrung gemacht und auch viele Ahmadis schreiben mir, dass ihre Ernteerträge höher sind, als die ihrer Nicht-Ahmadi Nachbarn, weshalb diese sie oft verwundert fragen, was sie noch gemacht haben. Die Ahmadis antworten hierauf, dass was sie noch machen, ist die Spende von 1/10 oder 1/16 ihrer Ernte auf dem Wege Allahs. Deswegen hat Er die Ernte gesegnet. Allah sagt im Heiligen Qur-ân: „Und dem, der Allah fürchtet, wird Er einen Ausweg bereiten, und wird ihn versorgen, von wannen er es nicht erwartet.“ (Sure Aṭ-ṭalāq, Vers 3-4) 

Gott hat für solche Wunder und außergewöhnliche Segnungen eine Voraussetzung gesetzt: Wenn Gott eine Außergewöhnlichkeit seines Attributes „Ar-Razzāq“ zeigen soll, dann muss auch sein Diener versuchen eine außergewöhnliche Bindung zu Ihm aufzubauen. Wenn Allah Seine Rolle des Versorgers zeigt, dann muss auch Sein Diener versuchen die Pflichten eines Dieners zu erfüllen. Es stimmt zwar, dass es unmöglich ist dies zu erreichen, selbst wenn man sein ganzes Leben Gott für seine Segnungen und Wohlgefallen dankt. Dennoch sollte es ein Gläubiger versuchen und Gottesfurcht anstreben.

Was ist Gottesfrucht? Der Verheißene MessiasAS erläutert dies an einer Stelle, wie folgt: „Gottesfurcht hat viele Elemente. Das Fernbleiben von Hochmut, Selbstverliebtheit, verbotenem Vermögen und schlechten moralischen Eigenschaften ist auch Gottesfurcht.“ (Malfoozat, Band 1, S.50, Neue Edition)

Letztendlich ist es die Aufgabe eines Gläubigen, sich vor diesen schlechten Dingen zu schützen. Nur dann kann er zu den Gottesfürchtigen gezählt werden und zu denen gehören, deren Bedürfnisse Gott Selbst durch solche wundersame Mittel erfüllt, dass sich der Mensch nur wundern kann, wie dies möglich sein konnte.

Der Verheißene MessiasAS erläuterte den dritten Vers aus der Sure Al-Talaq wie folgt: „Derjenige, der sogar die kleinste aller kleinen Sünden unterlässt, den wird Allah von jeder Drangsal erlösen. Ich sage dies deshalb, weil Leute häufig behaupten, sie würden Sünden unterlassen wollen, doch ihre Drangsal zwinge sie zur Sünde. Gott jedoch verspricht die Erlösung von jeder Not.“ (Al-Badar, Band 2, 10.April 1903, S.92)

Mit diesem Auszug vom Verheißenen MessiasAS, möchte ich die Personen aufmerksam machen, die in den westlichen Ländern Sozialhilfe beanspruchen. Dies ist eine staatliche Unterstützung, welche diejenigen geboten wird, die keine Beschäftigung haben, oder ein geringes Gehalt erhalten, damit sie wenigstens den Standard erreichen, den der Staat als einen angemessen Lebensstill ansieht, um seine Grundbedürfnisse erfüllen zu können. Von den westlichen Staaten gibt es einige, die sehr großzügig mit dieser Hilfe sind. Die britische Regierung ist hier erwähnenswert, die seine Einwohner sehr unterstützt.

Doch ich habe zu hören bekommen, dass einige Leute, die ein kleines Unternehmen besitzen, oder einer solchen Tätigkeit nachgehen, die nicht gänzlich offensichtlich ist oder in einem Taxibetrieb arbeiten, dem Staat falsche Angaben machen und somit die staatliche Unterstützung ebenfalls in Anspruch nehmen. Oder kaufen sich ein Haus und lassen sich die Miete vom Staat bezahlen.  Das hat nichts mit Gottesfurcht zu tun. Mit diesen Taten machen sie sich mehrfach strafbar. Zum einen geben sie ihr aktuelles Gehalt nicht richtig an, womit sie die Steuern unterschlagen.  Nicht nur, dass sie die Steuern unterschlagen, sie betrügen indem sie die Steuerzahlungen von den Bürgern annehmen, die mit ihren Steuerzahlungen dem Staat unterstützen wollen. Solche Leute beziehen sich der Lüge, was der Beigesellung Allahs (Schirk) gleicht – Gottesfurcht ist weit davon entfernt. Sollten es also nur einige von uns sein, doch entfernen sie sich selbst von Allah und trüben durch solche Taten den Ruf und das Ansehen der Jamaat bei der Regierung und bei den Mitmenschen.

Der Verheißene MessiasAS sagte:

„Wenn der Mensch vom Vertrauen auf Gott loslässt, dann werden Venen des Atheismus in ihm geboren. Nur derjenige besitzt Vertrauen und einen Glauben an Gott, der Ihn in jedem Fall als ‚Qadir‘ ansieht.“

Diese Ränge sollten wir versuchen zu erreichen, die uns Allah mitteilte und die der Verheißene MessiasAS immer und immer wieder predigte. Die Menschen, die durch Angabe falscher Informationen ein paar Euros von der Regierung ergattern, sagen gewissermaßen für den Augenblick, dass nicht etwa Gott deren Versorger ist, sondern deren Flinkheit.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals verdeutlichen: Die Regierungsbehörden beginnen Verdacht gegen einige solcher Menschen zu hegen und ziehen den Gurt nun straffer. Bis jetzt haben die Behörden den Eindruck, dass Ahmadis nicht betrügen. Sollte jedoch nur eine in Betrügerei verwickelte Ahmadi-Person, in deren Hände gelangen, dann werden selbst die guten und anständigen Ahmadis, die nur ihr Recht nehmen möchten, dadurch beeinflusst und dann, wie ich bereits sagte, wird das Vertrauen auf die Gemeinde ebenfalls leiden.

Ich habe bereits Amir Sahib dazu aufgefordert, falls man von solch einer Person erfährt, keine Spende mehr von dieser entgegenzunehmen. Solche Spenden nicht mehr anzunehmen werden erstens die Spenden der Gemeinde nicht treffen InshAllah und selbst wenn, dann macht es auch keinen Unterschied aus; zumindest wird dann das Geld, welches im Namen Allahs gespendet wird, rein sein.

Ich sage zu solchen Leuten, seien es auch nur ein paar, dass wenn man Allah nicht als Razzāq anerkennt, dann braucht Allah auch nicht ihr Geld für den Glauben. Dies ist dann eine Angelegenheit zwischen ihnen und Allah, wie auch immer Allah mit ihnen verfahren möge.

Es heißt in einer Überlieferung, dass der Heilige ProphetSAW sagte: „Wahrlich, Allah der Allmächtige, hat dich erschaffen und dir Lebensunterhalt gewährt. So verehre Ihn und stelle Ihm nichts gleich.“

Also wenn jeder diese Tatsache versteht, dass Allah für die Übermittlung des Lebensunterhalts Verantwortung übernommen hat, was ich auch in meiner letzten Freitagsansprache erläutert habe, so wird unsere Aufmerksamkeit wahrlich der Anbetung Allahs gewidmet sein. Und wenn unsere Aufmerksamkeit auf seine Anbetung bleibt, so werden wir zu seinen wahrhaftigen Dienern. Dann werden wir in uns auch Bescheidenheit entwickeln. Wenn wir in uns Bescheidenheit entwickeln, so wird unser Blick nicht auf den Lebensunterhalt anderer gerichtet sein. Und wenn unser Blick nicht auf den Lebensunterhalt anderer gerichtet sein wird, so werden wir auch nicht versuchen auf einer unberechtigten Weise Geld zu ergattern. Dies ist mein Gebet, dass Allah jeden von jeglicher Gier fernhält.

Der Verheißene MessiasAS sagte: „Man sollte immer vor Augen halten, wie wir uns in Gottesfurcht und Reinheit entwickelt haben. Die Richtlinie hierfür ist der Heilige Qur-ân. Allah hat einem Gottesfürchtigen unter anderem auch die Eigenschaft verliehen, dass Allah den Gottesfürchtigen von den weltlichen Begierden befreit und selbst der Versorger seiner Tätigkeiten wird.“

Weiter heißt es: „Allah lässt die Gottesfürchtigen nicht von überflüssigen Bedürfnissen abhängig werden.“ Das heißt, die sinnlosen und trügerischen Bedürfnisse.

„Zum Beispiel geht ein Geschäftsmann davon aus, dass seine Tätigkeiten ohne Betrug nicht funktionieren können. Aus diesem Grund vermeidet er nicht das Schwindeln und stellt das Lügen als Zwang dar. Aber dieser Vorgang entspricht auf keinem Fall der Wahrheit.“

Genauso verfährt es sich mit dem Lügen vor dem Staat, nur um Sozialhilfe zu erhalten oder Steuern sparen zu können. Dies sind genau solche Beispiele. Es wird gelogen, um diese Leistungen zu erhalten. Wenn man auch mal finanzielle Not durchlebt, so sollte man Geduld zeigen, da diese wichtig ist, um Gottes Wohlgefallen zu erlangen.

Der Verheißene MessiasAS sagte: „Denkt nicht Allah sei schwach. Er ist sehr mächtig und wenn ihr in einer Sache vollkommen auf Ihn vertraut, so wird er euch auf jeden Fall helfen.“ (Tafseer Hadhrat Masih-e-Moud (AS) gemäß Surat Talaaq, Vers 3-4, Band 4, Seite 400-401)

Möge Allah uns dazu befähigen, dass wir wahrhaftig auf ihn vertrauen. Gott verfährt dermaßen barmherzig mit Seinen Dienern, dass Er sie selbst auf jene Wege aufmerksam macht, durch die das Vermögen rein bleibt und sich auch weiterhin mehrt.

So heißt es an einer anderen Stelle im Heiligen Qur-ân „Was immer ihr auf Zinsen verleiht, damit es sich vermehre mit dem Gut der Menschen, es vermehrt sich nicht vor Allah; doch was ihr an Zakât gebt, indem ihr nach Allahs Antlitz verlangt – sie sind es, die vielfache Mehrung empfangen werden.“ (Sure Al-Rom, Vers 40)

Dies ist der wahre Weg, um sein Vermögen auf reine Art zu mehren und Allahs Segnungen zu erhalten, dass ihr im Wege Allahs spendet, je nach euren Verhältnissen. Dadurch mehrt sich auch Bescheidenheit in euch und eure Prioritäten werden sich ändern. Anstatt auf die persönlichen Wünsche, wird eure Aufmerksamkeit auf die religiösen Bedürfnisse gelenkt werden.

Wenn jemand sagt, dass es egal wäre, wie er sein Geld verdient oder durch Lügen Steuern spart, da er ja gemäß diesem Einkommen doch spendet. Wenn er die Regierung betrügt, so sei das nicht relevant, da er den angemessenen Anteil spendet. Aber diese Art von Spende möchte Allah nicht und erreicht Ihn auch nicht.

Allah sagt, wenn ihr in meinem Weg spenden wollt, so tut dies von jenem Geld, das rein ist. Des Weiteren heißt es im Heiligen Qur-ân: “O die ihr glaubt, spendet von dem Guten, das ihr erwarbt, und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorbringen; und sucht zum Almosenspenden nicht das Schlechte aus, das ihr ja selbst nicht nähmet, es sei denn, ihr drücktet dabei ein Auge zu; und wisset, dass Allah Sich Selbst genügend, preiswürdig ist.” (Sure Al-Baqara, Vers 268)

Das bedeutet nicht, dass ihr reines sowie unreines Geld verdienen sollt, aber nur aus dem Reinen spendet. Sondern es bedeutet, dass ihr nur einzig und allein reines Geld verdienen sollt und eben auch nur von diesem spendet. Jenes Geld, das mit Lügen verdient wurde, wie kann dieses als rein bezeichnet werden?

Wenn also jemand aufgrund eines Missverständnisses Vorteile zieht und finanzielle Unterstützung erhält, so sollte er damit aufhören. Spendet von eurem reinen Vermögen im Wege Allahs. Dann garantiert Allah euch, dass dieses Vermögen gesegnet werden wird und das Vermögen des Spenders sich mehren wird.

An einer anderen Stelle heißt es, dass Allah es um das siebenhundertfache oder darüber hinaus vermehrt. Doch muss dafür das Vermögen stets rein sein. Man sollte es sich verinnerlichen, wenn Allah sagt: „…und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben“ (Sure Al-Baqarah, Vers 4), so gibt Allah selbst nicht auf unerlaubte Weise. Allah gewährt reines Vermögen und Er gewährt dies auf reinem Wege. Es ist ein Zeichen eines Gläubigen, dass sein Vermögen rein ist und dass er von diesem reinen Vermögen auf dem Wege Allahs spendet.

Diebe und Räuber, Geldeintreiber und all solche, die auf unerlaubte Weise Lohn beziehen, verdienen auch Geld. Können all diese Leute sagen, dass Allah ihnen das Geld gab? Würde Allah, der uns gebietet gerecht zu handeln, das Vermögen von solchen, die das Recht anderer unterschlagen, als erlaubt ansehen? Das kann niemals sein.

Leute in Pakistan und anderen Ländern verdienen ihren Unterhalt auf unerlaubte Weise und sagen dann, dass Allah ihnen dies gab. Doch dieses sündhafte Vermögen kann niemals von Allah stammen. Dieses Geld wurde mithilfe des Teufels verdient. In Pakistan gibt es solche, die sich als große Händler und wohlhabende Leute bezeichnen, dann aber solches Vermögen horten und mit Stolz behaupten, ja sogar an ihre Häuserwand schreiben „ھَذَا مِنْ فَجْلِ رَبِّیْ “, also auf unerlaubte Weise ihr Vermögen erzielen und dann noch sagen, dass es eine Huld Allahs sei (Innalillah). Es gibt Politiker, die das Volk ausbeuten. Unrechtmäßig erworbenes Geld, sei es in kleinem Rahmen oder im Großen, kann niemals als rein gelten. Das Geld, das unrein ist, ist weder vom Allah noch wird Allah es annehmen.

Jeder Ahmadi sollte nach ehrlich verdientem Geld streben. Hat er den Wunsch sein Vermögen zu vermehren, so sollte er es im Namen Allahs spenden. Er wird sehen, wie Allah sein rechtmäßig verdientes Geld segnet.

An dieser Stelle möchte ich folgendes klarstellen: Einige schreiben mir, dass sie ihr Budget entsprechend ihres erwarteten Einkommens angaben, doch da ihr Geschäft schlecht lief, sind die Einnahmen wider die Erwartungen. Einige wiederum erleben andere Schwierigkeiten in ihrem Berufsleben. Für solche Leute gibt es die Möglichkeit, nach einer Selbstreflektion und mit dem Bewusstsein der Gegenwart Allahs, ihr Budget zu ändern. Doch Voraussetzung hierfür ist Gottesfurcht. Gott gestattet dies. Er sagt „Sie fragen dich was sie spenden sollen.“ (Sure Al-Baqarah, Vers 216) Sag ihnen so viel, was sie nicht in Leid stürzt.

Wenn also im Herzen Gottesfurcht ist und man an das Versprechen Allah glaubt, dass er demjenigen, der für seine Sache spendet, bereichern wird, dann sollte der Gläubige stets versuchen, so viel wie möglich für Gott zu spenden, damit er mehr von der Gnade Allahs erhält. Mit der Gnade Allahs gibt es viele in der Jamaat, die zwar finanzielle Engpässe in Kauf nehmen, aber nicht ihre Spenden kürzen. Diese Spenden hängen letztendlich ebenfalls von jedermanns eigener Glaubensstärke und Vertrauen auf Allah ab. Sie wissen, dass Allah hierdurch ihren Besitz bereichern und sie zu Erben des Paradieses seines Wohlgefallens machen wird.

Es gibt ein Gebet des Heiligen ProphetSAW, das vor allem im heutigen Zeitalter von äußerster Wichtigkeit ist. Hadhrat Umm-e-SalmaRA berichtet, dass der Heilige ProphetSAW nach der Verrichtung des Morgengebets das folgende Gebet rezitierte: „Oh Allah, ich bitte dich um solch ein Wissen, das nutzbringend ist, um solche Einkünfte, die rein sind und um solche Taten, die deiner Annahme würdig sind.“ (Sunan Ibn Maja, Kapitel Ma Yaqal Ba´d Al-Taslim). Dies ist ein Gebet, dem wir ebenfalls Aufmerksamkeit schenken sollten.

[…]

(Al-Fazl International, 04. Juli 2008)